Erinnerungsstücke – Erinnerungslücke

Für das Schultütenprojekt „Die Schule und ich“ der Bielefelder Künstlerin Imke Brunzema wurden 2008 Erinnerungen und Fotos vom Beginn der Schulzeit gesucht von Menschen, die jetzt in Gütersloh leben. Dabei musste die Schule nicht in Gütersloh gewesen sein. Interessant war, wie viel unterschiedliche Erfahrungen aus unterschiedlichen Zeiten an einem Ort zusammentrafen.

Am Ende der Ausstellung „Erinnerungsstücke – Erinnerungslücke“ war auch Neues zu sehen: all das, was während der Ausstellungszeit gesammelt wurde an Erinnerungen und Fotografien. „Am liebsten wäre es mir, wenn einige der kleinen GrundschülerInnen mit ihren Eltern und Großeltern vorbeikämen: schließlich gibt es ja sehr unterschiedliche Erinnerungen innerhalb einer einzigen Familie“, so die Künstlerin.

schule-und-ichIn der Installation „Die Schule und ich“ waren verschiedene Arten von Schultüten versammelt: von den gekauften, über Schultüten aus Bildern eines Buches, die zum Teil bearbeitet wurden, bis hin zu solchen mit Zeichnungen aus den ersten gesammelten Fotografien – zusammen mit Erinnerungen an die erste Schulzeit.

Die Ausstellung entstand im Rahmen des Projektes MehrKultur 55plus, das 2004 bis 2007 in acht Regionen NRWs durchgeführt wurde. Moderatorinnen und Moderatoren initiierten und begleiteten einen Dialogprozess zum Thema Kultur und Alter. Das Institut für Bildung und Kultur an der Akademie Remscheid begleitete das Projekt.

In der Region Ostwestfalen-Lippe fanden sich Künstlerinnen zu einer Aktionsgruppe zusammen, die in gestalterischer Auseinandersetzung Erinnerungen von und Erfahrungen mit älteren Menschen in ihrer Umgebung verarbeiteten. Gespräche mit Demenzkranken in einem Wohnheim, Erzählungen einer Mutter oder das dingliche Erbe eines Vaters regten die Künstlerinnen bei der Gestaltung ihrer Objekte an.

erinnerungsstueckeDas Foto zeigt das Objekt „Das Erbe meines Vaters“ von Inge König-Gausepohl (Foto: Bernd Anderson). Weitere Künstlerinnen waren Christine Brand, Christa Niestrath, Viola Richter-Jürgens, Christine Steuernagel, Heike Wilms und Bettina Rinke.

Vom 10. August bis zum 28. September 2008

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