80 Jahre Michaeliswoche. Von der Gewerbeschau zum Volksfest

Erfolgreiche Veranstaltungen entstehen oft aus der Not heraus. Der Ursprung der Gütersloher Michaeliswoche fällt in die schlimmste Zeit der Weltwirtschaftskrise. Alles beginnt 1931 mit einer ersten Werbewoche der Gütersloher Einzelhändler. Ihr Zeil ist es, damit den Konsum anzukurbeln und die in Folge der Massenarbeitslosigkeit geschwundene Kaufkraft am Ort zu halten.

Die Ausstellung zeigte 2011 die Entwicklung von der Oktobermesse zum Traditionsvolksfest Michaeliswoche. Beschrieben wurde auch der Weg des organisierten Einzelhandels vom Ladeninhaberverein vor einhundert Jahren über den Einzelhandelsverband zur Werbegemeinschaft. Dabei durfte natürlich die eigene Geschichte des Vereins Michaeliswoche e.V. nicht zu kurz kommen. Kernpunkte und wechselnde Begleitaktivitäten gerieten in den Blick. Man erinnerte sich: an die Ausstellungsformate „Sie + Er“ sowie an die „GüWa“. Festumzüge, Modenschauen, Sport- und Musikveranstaltungen sowie weitere Informations- und Unterhaltungsangebote waren häufig zeitbedingt und veränderten sich.

Á propos Michael: Seiner volkskundlichen Bedeutung ging die Ausstellung nach, indem sie auf das hiesige Michaels-Brauchtum schaute, damit dieses in seiner traditionellen Bedeutung nicht in Vergessenheit gerät. Schließlich soll man ja auch noch in der Zukunft das Gütersloher Michaelislied singen können.

Im Mittelpunkt aber stand die Kirmes. Während der Michaeliswoche zieht sie hunderttausende Besucher an. Die Jubiläumsausstellung zeigte sie „en miniature“. Schaugeschäfte der Lippstädter Schaustellerfamilie Schneider, nachgebaut von Modellbauern und arrangiert vom Sammler Wolfgang Zylka, standen neben Originalen, die mit bunter Beleuchtung Kirmes-Flair ins Museum bringen. Die Kirmes-Vergangenheit im Stadtmuseum ergänzte das lebhafte Treiben auf dem Marktplatz.

Teile der Ausstellung sind heute im Stadtarchiv Gütersloh zu sehen.

Vom 24. September bis zum 19. November 2011

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