Buchvorstellung Historische Grenzsteine am 14. September 2017

Mehr als 400 weltliche und geistliche Herrschaften gab es im 16. Jahrhundert in Deutschland. Allein auf dem Gebiet des heutigen Kreises Gütersloh hatten gleich sechs Terri­torialherren Hoheitsansprüche: die Fürstbischöfe von Osnabrück, Münster und Paderborn, die Grafenhäuser aus Rietberg und Ravensberg sowie die Herrschaft Rheda. Hinzu gesellten sich noch Außengrenzen, so etwa zur Grafschaft Lippe. Der Gütersloher Stadtarchäologe Johannes W. Glaw hat sich auf Spurensuche nach den Grenzverläufen und den dazu gehörigen Grenzsteinen gemacht.

Angesichts der zahlreichen Herrschaftsansprüche und Hoheitsgebiete kam es natürlich immer wieder zu Grenzstreitigkeiten, die nach langen Verhandlungen zumeist mit Grenzverträgen beendet wurden. Es entstanden neue Grenzlinien, die nach innen wie außen gekennzeichnet werden mussten. Seit dem 17. Jahrhundert kamen dabei Grenzsteine unterschiedlichster Form zum Einsatz, versehen mit den jeweiligen hoheitlichen Wappen, mit Jahreszahlen und Läufernummern.

Seit jener Zeit sind sicher hunderte von Grenzsteinen aufgestellt worden, sowohl zur Markierung neuer Grenzabschnitte wie auch als Ersatz für verloren gegangene oder beschädigte Steine. Noch heute sind davon mehr als 250 Exemplare im Kreisgebiet vorhanden, viele davon allerdings deutlich gezeichnet vom „Zahn der Zeit“. Dennoch vermitteln sie als stumme Zeugen im Gelände auch jetzt noch einen Eindruck von der früheren, wechselvollen Territorialgeschichte. Dieser Geschichte ist Glaw historisch nachgegangen und hat seine Ergebnisse in einem reich bebilderten Buch zusammengestellt. Am Donnerstag, den 14. September 2017, hält er dazu um 19.30 Uhr im Stadtmuseum Gütersloh einen Lesevortrag. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

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