
Es war eine der meistbesuchten Ausstellungen des Stadtmuseums: die Ausstellung zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs zog 3.952 Besucher an. Das gemeinsame Projekt der Partnerstädte Gütersloh und Châteauroux bereitete 2014 das Thema „Erster Weltkrieg“ im lokalen Vergleich auf.
Die beiden Städte Gütersloh in Deutschland und Châteauroux in Frankreich sind seit dem Jahr 1977 Partnerstädte. Dieses Knüpfen eines Bandes zwischen zwei Städten, deren Nationen noch 32 Jahre zuvor im Zweiten Weltkrieg sich feindlich gegenüberstanden, ist keine Selbstverständlichkeit. Aus der Teilung des fränkischen Reiches im Jahr 843 durch den Vertrag von Verdun entstand eine Jahrhunderte lang andauernde so genannte Erbfeindschaft zwischen den späteren Staaten Frankreich und Deutschland. Doch aus einer Zeit der vielen Kriege erwuchs letzten Endes eine Verständigung und Aussöhnung zwischen den beiden Nachbarn, die vorbildhaft in der Welt geworden ist.
Bilder und Texte aus der Ausstellung finden sich auf der Webpräsenz www.dergrossekrieg.de. Empfehlenswert zu der Thematik ist auch ein Besuch auf archiveowl.wordpress.com.
Die Medienresonanz auf die Ausstellung war außerordentlich hoch und wurde auf der Seite der Stadt Gütersloh zuammengefasst.
Die Ausstellung wurde anschließend in Châteauroux sowie in Graudenz gezeigt (siehe unten).
8. April bis 29. Juni 2014
Galerie mit 13 Bildern zur Ausstellung:
- Das Buch zur Ausstellung
- Deutsch-französisches Arbeitstreffen mit Stadtarchivar Stephan Grimm, Museumsleiter Dr. Rolf Westheider, Karin Delbrügge, Mitgliedern des Comitée de Jumelage Châteauroux und Museumsleiterin Michèle Naturel (r.) im Musée Bertrand Châteauroux
- Gute Quellenlage in der Mediathek Châteauroux: v.l. Madame Maillet (Dolmetscherin), Marc Pasquet (Comitée de Jumelage), Michaeel Güggenbühl (Leiter der Mediathek), Stephan Grimm (Stadtarchivar Gütersloh) und Dr. Rolf Westheider (Leiter Stadtmuseum Gütersloh)
- Einzelstücke: Kontrollbücher von Soldaten
- Das heutige LWL-Klinikum als Gefangenenlager für Offiziere, eine Aufnahme des Fotografen Hermann Goldbecker aus dem Jahr 1916 (Stadtarchiv Gütersloh)
- Rekrutenausbildung 1914
- Vor dem historischen Rathaus (heute Berliner Platz): der Kampf um die Brotkarten
Die Ausstellung in Polen
Vom 24. Oktober 2015 bis März 2016 wurde die Ausstellung auch in Güterslohs polnischer Partnerstadt Graudenz gezeigt, seit März 2016 ist sie in der Johanneskirche in Danzig zu sehen. Dies ist insofern bemerkenswert, als der Erste Weltkrieg in Polen – im Unterschied zu Deutschland und vor allem Frankreich – für die polnische Geschichtsschreibung keine große Bedeutung hat, weil Polen als souveräner Staat erst wieder danach gebildet wurde.
Ein Fotobestand eines polnischen Kriegsberichterstatters aus Graudenz über die Zerstörungen rund um Verdun ergänzen die Darstellungen zum „Großen Krieg“. Schülerinnen und Schüler einer Berufsschule aus Graudenz übersetzten die Texte sowohl aus dem Deutschen als auch aus dem Französischen ins Polnische. Aus Gütersloh kamen zur Ausstellungseröffnung in Graudenz Dr. Rolf und Gabriele Westheider für das Stadtmuseum Gütersloh, Karin Delbrügge, bei der Stadt Gütersloh zuständig für die Partnerstädte, sowie Dolmetscherin Ursula Seyfarth. Zur Ausstellungseröffnung in Danzig reisten Historiker Norbert Ellermann für das Stadtmuseum, Karin Delbrügge und Kathrin Groth als Vertreterinnen der Stadt Gütersloh sowie erneut Ursula Seyfarth.
Ein polnischer TV-Sender berichtete ausführlich über die Ausstellungseröffnung in Graudenz – wer des Polnischen mächtig ist, kann sich auf der Seite tvsm.pl/videoteka/qltura/ ab Minute 8:50 informieren.
Galerie mit 8 Bildern zu den Ausstellungseröffnungen in Graudenz und Danzig:
- Dr. Rolf Westheider im Interview bei der Ausstellungseröffnung, rechts Dolmetscherin Ursula Seyfarth
- (v.li.) Historiker Mariusz Zebrowski und Direktorin Wioletta Pacuszka (Museum Graudenz), Rolf und Gabriele Westheider (Stadtmuseum Gütersloh), Ursula Seyfarth und Karin Delbrügge (Stadt Gütersloh)
- Die Gütersloher Delegation im Ratssaal des Graudenzer Rathauses, v.l. Ursula Seyfarth (Dolmetscherin), Norbert Ellermann (Historiker), Karin Delbrügge und Kathrin Groth (Stadt Gütersloh)
- Die offizielle Eröffnung der Ausstellung „Der große Krieg“ in der Johanneskirche Danzig
- Eröffnung der Ausstellung „Der große Krieg“ in der Johanneskirche Danzig: (v. l.) Maciej Glamowski (Vizepräsident der Internationalen Danziger Messe und Kommunalpolitiker in Graudenz), Elzbieta Pekala (stellvertretende Direktorin des Kulturzentrums Danzig), Norbert Ellermann (Historiker, Stadtmuseum Gütersloh), Wioletta Pacuzska (Direktorin des Graudenzer Museums), Thomas Nadolny (Büro des Stadtpräsidenten Danzig), Karin Delbrügge (Stadt Gütersloh) und Przemyslaw Slusarski (Vizepräsident Graudenz).