„Deserteure an Front und Heimatfront“? – NS-Justiz in Westfalen-Lippe

Die regionalhistorische Ausstellung dokumentiert das Gefangenenlager Oberems und das Schicksal von zwanzig Männern und Frauen aus Westfalen, die dort ihre Haftstrafen wegen „Wehrkraftzersetzung“ verbüßen mussten. Ihre „Delikte“ waren z.B. kritische Äußerungen zum nationalsozialistischen Staat, Sabotage in Rüstungsbetrieben und Beihilfe zur unerlaubten Entfernung von der Truppe.

DeserteureHeimatfrontAn der sogenannten Heimatfront „kämpften“ die Sondergerichte mit harten Urteilen gegen angebliche „Wehrkraftzersetzung“. Die Verurteilten aus dem Raum Westfalen und Lippe wurden zum Teil im Gefangenenlager Oberems inhaftiert, das aus verschiedenen Außenarbeitsstellen bestand. Mit einem Belegungssoll von 1.000 Häftlingen war Oberems eines der vier großen Lager im Deutschen Reich. Die Häftlinge mussten in der Rüstung und für landwirtschaftliche Rekultivierungsmaßnahmen arbeiten. Der Arbeitseinsatz war so hart, dass sich einige der männlichen Häftlinge freiwillig zur Front meldeten.

Die Ausstellung wurde vom Verein für Zeitgeschichte und regionale Erinnerungskultur in Bielefeld erstellt.

Vom 27. Juli bis zum 6.September 2009

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