Woldemar Winkler (1902–2004) zählt zu den bedeutendsten Vertretern imaginativer Kunst in Deutschland. Ironisch und abgründig, spielerisch und verstörend zugleich, erforschte er die andere Seite der menschlichen Existenz und bewegte sich zugleich in den dunklen Bereichen des Unbewussten und Traumhaften.
Sein Werk charakterisiert die leidenschaftliche, im Zeichen der Poesie unternommene Suche nach den vielfältigen Aspekten, welche die in ständiger Entwicklung begriffene Wirklichkeit hervorbringt. Es ist ein ausgesprochen transzendentales Suchen, ging es dem Künstler doch darum, mittels der Sprache der Malerei die unerschöpfliche Fülle inneren Erlebens zu erschließen.
Winklers zahlreiche Selbstportraits, von denen das Stadtmuseum eine Auswahl zum 110. Geburtstag des Künstlers in Kooperation mit der Woldemar-Winkler-Stiftung der Sparkasse Gütersloh und dem Atelier Winkler Gütersloh zeigte, stehen im Spannungsfeld spielerischer Verwandlung und schonungsloser Ehrlichkeit. In unnachgiebiger, vorbehaltsloser Selbstbefragung, in der Zwiesprache mit sich selbst, versuchte Winkler – einem Tagebuch gleich – sich gegenüberzutreten.
Sein vertrautes Selbst wurde dabei zur Erforschung und Entdeckung neuer Erscheinungsbilder.
Die Glocke berichtete unter der Überschrift Winkler-Porträts: Spiegelbilder des Ichs.
Vom 25. November 2012 bis zum 3. Februar 2013