Der Kreis Gütersloh hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer Region entwickelt, die in vielen Bereichen von Zuwanderern mitgeprägt wurde. Viele von ihnen sind seit den 1950er Jahren aus Süd- und Südosteuropa als Arbeitsmigranten hierher gekommen. Doch trotz seiner großen Bedeutung ist dieser Teil der Geschichte bisher nur ungenügend dokumentiert.
Deshalb hatte die Arbeitsgemeinschaft der Archive im Kreis Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Gütersloh eine Ausstellung zu diesem Thema erarbeitet. Sie wurde nicht nur im Stadtmuseum Gütersloh, sondern anschließend auch in verschiedenen Städten und Gemeinden des Kreises gezeigt: im Kunsthaus Rietberg, in den Rathäusern von Harsewinkel, Werther, Steinhagen, Rheda-Wiedenbrück, Versmold, Herzebrock-Clarholz und Borgholzhausen, im Gütersloher Kreishaus sowie im Heimathaus Verl.
Im Zentrum stehen die individuellen (Lebens-)Geschichten der Migranten: Mit welchen Erwartungen kamen sie nach Deutschland, welche Erfahrungen machten sie hier, wie kam es, dass sie hier dauerhaft ansässig wurden? Ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Kunstausstellungen und Theateraufführungen griff weitere Aspekte zur Geschichte der (Arbeits-)Migration in unserer Region auf:
- Vortrag: Ali Özergin berichtete über die „Geschichte der türkischen Zuwanderung nach Deutschland“.
- Führungen: Kurator Norbert Ellermann bot – unterstützt von Zeitzeugen – Führungen durch die Schau an.
- Erzählcafé: Bei Kaffee und Kuchen konnte über persönliche Erfahrungen berichtet werden. Zeitzeugen, die die Jahre der ersten „Gastarbeiter“ in Gütersloh erlebt hatten, waren besonders herzlich eingeladen. Der Gesprächsrunde ging eine Führung durch die Ausstellung voraus.
- Theater: Inspiriert von Shaun Tans illustriertem Buch „The Arrival“ hatten Jugendliche des Spielclubs Szenen erarbeitet, die den Aufbruch eines Mannes in die Fremde zeigen. Zu sehen war das Stück im Theater Gütersloh.
Vom 21. April bis zum 23. Juni 2013 (verlängert)