Der Gütersloher Künstler Woldemar Winkler (1902–2004) hat ein sehr umfangreiches Werk hinterlassen.
Sein Ideenreichtum, seine Kreativität und sein Schaffensdrang haben ihn bis ins hohe Alter begleitet. Besonders in seinen Zeichnungen zeigt sich welche überbrodelnde Phantasie in seinem Werk steckt. Winkler hat bei jeder Gelegenheit, in allen Situationen und auf jeglichem Material gezeichnet. Das Medium war dabei zweitrangig. Kaum ein Blatt Papier war vor seinen Ideen sicher.
Besonders das vergilbte, fleckige aber auch bedruckte Papier hat es ihm angetan. Viele Zeichnungen wurden so zu gemalten Bildern oder Collagen weiterentwickelt. Da wurde ein Augenblick festgehalten, eine Impression zu Papier gebracht, Phantasien, Imaginationen in Bildsprache umgesetzt. Grenzbereiche menschlichen Lebens wurden ausgelotet. Man entdeckt Menschliches und Tierisches, pflanzliche Strukturen und fabelhafte Wesen aus dem Reich der Phantasie und Mythologie, Poesie und Romantik, Obsession und Traum, Sinnlichkeit und Erotik.
„Man muss sehen lernen“
Nichts bleibt, wie es war – nur die Wahrheit bleibt es Fragezeichen. Diesem Fragezeichen spürte Woldemar Winkler immer wieder nach und hat es in seinen Arbeiten antworten lassen.
Er war zeitlebens ein Finder und Erfinder, ein Entdecker, der neugierig und ohne Scheu vor der eigenen Innenwelt sich seine kindliche Phantasie mit lebensbejahender Einstellung bis ins hohe Alter bewahrt hat. Wie er selbst einmal sagte: „Man muss sehen lernen, um zu wissen, dass sich solche erschreckenden Wahrheiten zuweilen bewusst tarnen und verstecken in allen Kunstrichtungen. Sie wollen von inneren wissenden Augen entdeckt sein.“
Für diese Ausstellung der in Gütersloh ansässigen Woldemar-Winkler-Stiftung wurden die interessantesten Arbeiten aus seinem zeichnerischen Werk ausgewählt.
Die Neue Westfälische berichtete unter der Überschrift Stadtmuseum zeigt Zeichnungen von Woldemar Winkler.
Vom 8. März bis zum 26. April 2015
Bildergalerie mit 3 Fotos der Ausstellungsräume: