Mobilität bedeutet Lebensqualität. Das gilt insbesondere für Menschen, die aufgrund von Krankheit, Behinderung oder Kriegsverletzung in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind. Mobilität ist auch wichtig in der konkreten Rettungs- und Behandlungssituation. Entsprechende Hilfsmittel sind heutzutage weit entwickelt. In früheren Zeiten war das nicht der Fall.
Die Ausstellung „Mobil bleiben. Bewegungshilfen für Kranke, Behinderte und Kriegsverletzte in Vergangenheit und Gegenwart“ im Gesundheitszentrum Bad Laer zeigte 2004 die enormen Entwicklungsfortschritte im Bereich der Mobilitätshilfen. Gezeigt wurden alte Krankenfahrstühle, Invalidenfahrzeuge, Rollstühle, Krankentragen, kurzum: Hilfsmittel auf Rädern oder Rollen, mit denen der kranke oder behinderte Mensch sich selbst fortbewegen konnte oder mit fremder Hilfe transportiert wurde. Die alten Exponate waren zumeist Einzelanfertigungen, die sich durch Improvisation und eine noch wenig entwickelte Fachlichkeit auszeichnen. Die Kriege des 20. Jahrhunderts führten mit ihrem massenhaften Versorgungs- und Behandlungsbedarf von Verletzten zu einem einen Modernisierungsschub in der Orthopädie und Prothetik, in dessen Folge auch die in großer Zahl erforderlichen Bewegungshilfen optimiert wurden.
Demgegenüber stehen im deutlichen Kontrast die modernen Hightech-Produkte, die allesamt im Gesundheitszentrum Bad Laer besichtigt und erworben werden können. Sie zeichnen sich aus durch ein hohes Maß an Professionalität und sind Ergebnisse aufwändiger wissenschaftlicher Forschungen. Für den Patienten bedeuten sie einen Zuwachs an Bequemlichkeit und eine deutliche Verbesserung ihrer Lebenssituation. Eingeschlossen in den Kreis der Nutzer ist heutzutage auch der alte Mensch; das war früher nicht der Fall.
Die historischen Exponate stammten aus unserer umfangreichenmedizingeschichtlichen Sammlung, die gerade in der aktuellen Umbruchsphase des deutschen Gesundheitswesens eine besondere Bedeutung erlangt.
Vom 29. Oktober bis 10. Dezember 2004