„Die Geschichte liegt vor der Haustür“, so titelt das Westfalen-Blatt. „Der Mensch neigt dazu, den Anfang seiner Geschichte mit dem der Schrift gleich zu setzen“, schreibt die Neue Westfälische. Dass die Geschichte der Menschen aber bereits Tausende Jahre vorher beginnt, zeigte 2010 unsere Ausstellung, die den Blick in eine ferne Vergangenheit richtete.
Zahlreiche Werkzeuge und Waffen wie zum Beispiel Beile, Harpunenfragmente, Pfeilspitzen und Steinklingen aus der Steinzeit waren zu bestaunen. Besonders sehenswert waren die Überreste eines Mammuts, verkörpert durch Backenzähne und Knochenteile. Unter den jungsteinzeitlichen Funden befand sich auch der schnurkeramische Becher aus Künsebeck, bei dem es sich nach Aussage des Gütersloher Archäologen Johannes W. Glaw (Foto) um das wichtigste Exponat der Ausstellung handelte.
Ein so noch nie realisierter Überblick
Initiator und Ausstellungsgestalter Glaw sowie Dr. Daniel Bérenger von der LWL-Archäologie in Bielefeld sind der Ansicht, dass den Zeugnissen aus der Ur- und Frühgeschichte vor allem im Kreis Gütersloh bislang zu wenig Beachtung geschenkt worden ist. Zahlreiche private Leihgeber, darunter der Bielefelder Experte Heinz-Dieter Zutz, viele Heimatvereine und Museen hatten uns eine große Zahl an Fundstücken zur Verfügung gestellt, mit denen ein so noch nie realisierter Überblick über die Dichte und Breite der Funde möglich wurde.
Die Autobahnen der Steinzeit
Besucher sollten sensibilisiert werden für das, was möglicherweise vor ihrer eigenen Haustür noch im Boden schlummert. Die Chance, etwas zu finden, ist umso größer, je näher man an Flüssen oder Bachläufen wohnt, waren diese doch so etwas wie „die Autobahnen der Steinzeit“.
Fotos: Henrik Martinschledde
Vom 27. Juni bis zum 22. August 2010