Gütersloh global. Von den Anfängen der Missionsbewegung bis zur Einen Welt 1830 – 2010

Angeregt durch Eckhard Möller, nahmen wir uns eines Themas an, das bisher noch nie dargestellt wurde. Es ging um die vielfältigen Bezüge Güterslohs zur evangelischen Mission.

Missionare gingen von Gütersloh in die Welt. Sie wurden unterstützt vom Gütersloher Missionshilfsverein, dessen geistige Wurzeln in der Erweckungsbewegung um Pastor Johann Heinrich Volkening lagen.

johanneumDie Anfänge der Missionsarbeit vor 1850 sind verbunden mit den Namen August Kolbe und Wilhelm Fißmer. Für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wird der Arbeit von Ludwig Bregenstroth und Julius Möller nachgegangen. In der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts waren Siegfried Zöllner, Eva Meinerts und Gotthard Oblau in Übersee tätig. Missionsfeste vermittelten die Tätigkeit der Missionare und warben dafür Spenden ein. Von 1880 bis 1939 bestand in Gütersloh das Johanneum (Foto: Stadtarchiv Gütersloh), ein Wohnheim für Söhne von Missionaren. In der Roonstraße ist noch heute das „Missionshaus“ erhalten, in dem Missionare ihren Heimaturlaub verbrachten.

Paul-MavanzillaÜberraschend ist die Tatsache, dass bereits im 19. Jahrhundert mit Johanna Gertze und Paul Mavanzilla (Foto) zwei Afrikaner in Gütersloh lebten. Ein Missionarssohn mit Gütersloher Wurzeln stand im Dienste der deutschen Kolonie Südwestafrika: Gottlieb Wilhelm Redecker, vor 100 Jahren Erbauer der Christus-Kirche in Windhoek, starb 1945 bei einem Bombenangriff auf Gütersloh. Missions- und Kolonialliteratur erschien bei C. Bertelsmann. Weitgehend in Vergessenheit geraten war, dass Bertelsmann auch Bücher in der Herero– und Nama-Sprache gedruckt hat.

Völkerkundliches aus dem Museum der VEM wurde gezeigt aus den Ländern, in denen die Missionare tätig waren: Papua-Neuguinea, Sumatra und Tansania. Pastor Walter Moritz aus Werther hatte vieles aus seiner eigenen Sammlung aus Namibia zur Verfügung gestellt. Zeugnisse der aktuellen Partnerschaftsbeziehungen im Rahmen der Eine-Welt-Arbeit rundeten die historische Rückschau ab. Begleitende Vorträge ergänzten die Ausstellung und vermittelten weitere unbekannte Aspekte der Gütersloher Weltläufigkeit.

Wichtige Dokumente und Forschungsanteile kamen von der Archiv- und Museumsstiftung der VEM Vereinigte Evangelische Mission in Wuppertal.

Vom 5. September bis zum 14. November 2010

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