Fensterschmuck im Museum: Weihnachten in der Puppenstube

Wer derzeit am Stadtmuseum entlanggeht, hat sie vielleicht schon entdeckt: die kleine aber liebevoll hergerichtete Ausstellung in den Erdgeschossfenstern des Fachwerkhauses. Zu sehen sind hier und in der Utlucht verschiedene Puppenstuben aus der privaten Sammlung von Barbara Weidler.

So manch einer wird sich beim Anblick der kleinen Puppen und der dazugehörigen Möbel im Miniaturformat an die eigenen Kindertage erinnern, denn die ältesten Exponate stammen aus den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Dazu gehören unter anderem die kleine Küche und das Schlafzimmer, welche im Lehrerzimmer des Museums aufgestellt sind. Mit diesen Puppen und ihrem Zubehör, die Ende der vierziger Jahre von Nachbarskind Ursel an Barbara Weidler als Spielzeug übergingen, begann ihre Leidenschaft für Puppenstuben.

Später kamen immer weitere Einrichtungsgegenstände (ausschließlich aus Holz) und Puppen hinzu. Fündig wurde die Sammlerin in Fachgeschäften und auch auf Märkten. So kam ebenfalls der Bausatz des Chippendale-Wohnzimmers, den Barbara Weidler in mühseliger Kleinstarbeit selbst zusammengebaut und lasiert hat, in ihren Besitz. Doch auch Freunde und Familie bedachten sie immer wieder mit Geschenken für die Puppenstuben. Dazu gehören unter anderem die originalgetreue Nähmaschine mit drehbarem Schwungrad und das blau-bemalte Geschirr. Von Urlaubsreisen in andere Länder brachte Barbara Weidler weitere Miniaturen und Puppen mit. So kann man zum Beispiel eine Bauernstube aus Südtirol bewundern oder eine Szenerie aus Lappland inklusive Puppen in der typischen Tracht der Samen.

Alles, was die passionierte Sammlerin nicht fand, stellte sie selbst in Handarbeit her. So nähte sie Kleidchen und Gardinen aus kleingemusterten Stoffen, formte Hüte unter Wasserdampf, häkelte Teppiche und bastelte Bücher im Miniaturformat. Mit Hilfe eines Tischlers wurde sogar ein sechsstöckiges Puppenhaus gezimmert, wo die Puppenstuben aufgebaut sind, wenn sie nicht gerade in den Doppelfenstern des Stadtmuseums zu sehen sind. „Die meiste Freude“, so Barbara Weidler, hat sie „beim Einrichten und Schmücken der Stübchen“. Von dieser Liebe zum Detail können sich Interessierte zurzeit in den Fenstern des Stadtmuseums überzeugen.

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