Ein Geburtsstuhl für die Kunst

Die Ausstellung „Von der Kunst zum Kinderkriegen. Moderne Kunst in Verbindung mit Forschungen zur Volkskunde“ spannte 2006/07 den Bogen von Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft in der Kulturgeschichte bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Konzipiert wurde dieses für das Lippische Landesmuseum Detmold neuartige Projekt von der Abteilung Volks- und Landeskunde in Zusammenarbeit mit der Lemgoer Künstlerin Dagmar Diekmann.

Die Arbeiten der ehemaligen Meisterschülerin an der Berliner Hochschule der Künste erfassten Geburt und Mutter-Kind-Beziehung als Teil im Lauf des Lebens. Anhand von fünf Themenbereichen gingen Kunst und Volkskunde in der Ausstellung einen Dialog ein. So standen Werke Dagmar Diekmanns zum Geburtsvorgang neben Hilfsmitteln aus der Geburtshilfe. Die Geburtshilfekoffer von lippischen Ärzten zeigten früher benutzte Geburtswerkzeuge, etwa Geburtszangen. Dabei wurde die Hausgeburt mit ihren Umständen in den Mittelpunkt des Interesses gestellt.

geburtsstuhl

Eine zentrale Position nahm dabei eines unserer interessantesten Exponate ein, das wir als Leihgabe nach Detmold entsendet hatten: ein Geburtsstuhl. Eine Hebamme transportierte den klappbaren Stuhl Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Fahrrad.

Aus Lippe ist bekannt, dass die meisten Frauen auf herkömmlichen Möbeln entbanden. Dies konnte ein mit Holzklötzen hochgelagertes Bett sein oder auch ein Küchentisch.

Vom 10. Dezember 2006 bis zum 29. Mai 2007 im Lippischen Landesmuseum Detmold

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