Gütersloh ist seit fast 200 Jahren eine Medienstadt. Begonnen hat alles mit der Druckindustrie – oder damals eher noch dem Druckhandwerk: Seit Mai 2019 findet sich dieses wichtige Kapitel der Gütersloher Wirtschaftsgeschichte endlich auch in der Dauerausstellung des Stadtmuseums wieder.
Zwischen „Miele-Umkleide“ und „Metallwerkstatt“ ist auf gerade einmal sechs Quadratmetern eine kleine, aber feine Druckwerkstatt entstanden. An den Wänden erzählen große Ausstellungstafeln, wie die Erfindungen Johannes Gutenbergs die Drucktechnik revolutionierten und den Aufstieg von Büchern und Zeitungen zum Massenmedium ermöglichten.
Rund um eine historische Handtiegelpresse zeigen Exponate aus unsere Sammlung, wie vielfältig die Produkte und Techniken aus Gütersloher Druckereien waren: Christliche Gesangbücher stehen neben lithographischen Anzeigen für Schnapsbrennereien, das erste Gütersloher Adressbuch aus dem Hause Flöttmann neben einem handgeschnitzten Holzdruckstock des verstorbenen Künstlers Frank Heckert.
Am Ende des Rundgangs durch die Dauerausstellung wartet nun also ein echtes stadthistorisches Highlight auf die Besucherinnen und Besucher. Bei der langennachtderkunst 2019 konnte der Drucktiegel bereits beweisen, dass noch Leben in ihm steckt. Derzeit arbeiten unsere Techniker und Museumspädagogen an Ideen für eigene Druckstöcke.
Wenn alles gut läuft, dürfen Schulklassen und Kindergeburtstage nach den Sommerferien die Druckerei dann nicht nur im Rahmen einer Führung bewundern, sondern selbst Hand anlegen und „Druck machen“.