Ernie und Bert, Sandmännchen und Pittiplatsch oder Pippi und Michel sind seit mehreren Generationen treue Begleiter aller Kinder, die in ihrer Freizeit fernsehen (oder neuerdings auch „streamen“) dürfen. Unsere Winterausstellung widmet sich diesen und anderen „Helden der Kindheit“ und erzählt vom 30. November 2019 bis zum 23. Februar 2020 die Geschichte des Kinderfernsehens.
Bereits 1951, noch bevor das „Deutsche Fernsehen“ bundesweit auf Sendung ging, gab es im TV-Programm des Nordwestdeutschen Rundfunk die erste „Kinderstunde“. Zwei Jahre später produzierte die Augsburger Puppenkiste „Peter und der Wolf“ für das noch junge Medium, und als erster deutscher Zeichentrickfilm wurde „Kalif Storch“ ausgestrahlt. Das „Sandmännchen“ führte Ende der 1950er Jahre, zehn Jahre vor der Mondlandung, zu einem Wettlauf zwischen Ost und West, bei dem die DDR die Nase vorne hatte: Das Sandmännchen des Deutschen Fernsehfunks ging eine Woche vor seinem westdeutschen Zwilling des Sender Freies Berlin auf Sendung.
Ab 1970 war Fernsehen endgültig das Massenmedium für Jung und Alt. Kinderserien wie „Urmel aus dem Eis“ und die „Rappelkiste“ sind heute Kult, andere wie „Sesamstraße“ oder „Die Sendung mit der Maus“ laufen noch immer.
Im Pantoffelkino des Stadtmuseums können sich Nostalgiker nicht nur über Fernsehhelden, sondern auch über über Fernseher und Wohnzimmereinrichtungen aus vergangenen Jahrzehnten freuen. Im zweiten Ausstellungsraum, der „Puppenstube“, zeigten wir mehr als 100 Figuren aus der großen privaten Handpuppensammlung von Christa und Irmgard Pastors. Natürlich zeigen auch diese allesamt Charaktere aus Kinderfilm und -fernsehen und sorgen für ein Wiedersehen mit alten Bekannten bzw. bei den jungen Besuchern für die eine oder andere Neuentdeckung.
Damit auch kleineren Kindern die Zeit nicht lang wird, gibt es neben Mal- und Lesestationen rund um die Helden der Kindheit auch noch ein kleines „Takatuka-Land“ mit Piratenschiff und Hüpfpferdekoppel.
Die Tageszeitung Die Glocke berichtete mit dem Ausstellungstitel als Überschrift Helden der Kindheit im Stadtmuseum., das Westfalen-Blatt titelte in Bezug auf die Geschwister Pastors Sie hängen an alten Holzköpfen.
Vom 30. November 2019 bis zum 23. Februar 2020.