Triumph – Verdrängung – Leid. Gütersloher Denkmäler und die Kriege des 19. und 20. Jahrhunderts

Wer die Martin-Luther-Kirche betritt, kommt unweigerlich an ihnen vorbei: 596 Namen, in Holz geschnitzt, erinnern im Eingangsbereich an Gütersloher Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben lassen mussten. 2014, also 100 Jahre nach dessen Ausbruch, war in der Kirche die Ausstellung „Triumph – Verdrängung – Leid“ zu sehen, die neun Jahre zuvor im Stadtmuseum entwickelt worden war.

26 Tafeln zeigten Fotos von Denkmälern in Gütersloh, die an die Kriege im 19. und 20. Jahrhundert erinnern. Die Ausstellung des Stadtmuseums Gütersloh wurde 2005 – 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs – anlässlich des Tages des offenen Denkmals entwickelt. Remigius von Boeselager hatte damals viele Objekte identifiziert, Thomas Redeker begleitete ihn mit der Kamera.

triumph-verdraengung-leidGedenken der Opfer des Krieges: Pfarrer Andreas Walczak-Detert (l.) und Museumsleiter Dr. Rolf Westheider

Die Bilder nahmen den Betrachter mit auf einen symbolischen Weg, der in der Martin-Luther-Kirche selbst beginnt. Hier gibt es neben dem Mahnmal in der die Turmhalle eine weitere Gedenktafel. Früher hing sie im Altarraum, heute fristet sie hinter dem Nebeneingang ein Schattendasein. Sie erinnert an die Gütersloher, die während des „Deutschen Krieges“ 1866 und des „Deutsch-Französischen Krieges“ 1870/71 „starben für König und Vaterland“. Von anderen Denkmälern wie dem triumphalen Siegesmal am Dreiecksplatz von 1896 gibt es nur noch Fotos.

Neben den „Kriegerdenkmälern“ hatte die Ausstellung etwa mit dem Synagogengedenkstein und dem Mahnmal Zwangsarbeit auch die zahllosen zivilen Opfer im Blick. Der symbolische Rundgang endete an der Apostelkirche, in der bei einem Bombenangriff am Ewigkeitssonntag 1944 etliche Gütersloher den Tod fanden.

Vom 31. Oktober 2014 bis zum 27. November 2014

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