Am 9. Dezember 2015 sendete die ARD zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr das Nachkriegs-Familiendrama „Der verlorene Bruder“. Dieser hat in zweierlei Hinsicht einen regionalen Bezug: 1. basiert der Film auf der Romanvorlage „Der Verlorene“ des aus Versmold stammenden Autors Hans-Ulrich Treichel, 2. ist er ausgestattet mit Requisiten aus dem Stadtmuseum Gütersloh!
Hier die seinerzeitige Anfrage des Filmstudios:
„Für den Fernsehfilm ‚Der verlorene Bruder‘, der 1960 in Deutschland spielt, sind wir auf der Suche nach medizinischen Requisiten aus dieser Zeit.
Es geht um eine Flüchtlingsfamilie, die ihren Sohn auf der Flucht verloren hat. Im Jahr 1960 kommt dann eine Mitarbeiterin vom DRK auf die Familie zu, mit der Vermutung, das verlorene Kind in einem Waisenhaus gefunden zu haben. Aber um sicherzugehen, dass es auch das leibliche Kind der Eltern ist, werden diverse Verfahren und Untersuchungen gestartet um die Familienzugehörigkeit zu bestätigen. Dazu wird ein ‚anthropologisches-erbbiologisches Abstammungsgutachten‘ erstellt, indem
- Blut abgenommen wird,
- von der Familie je ein Fuß eingegipst wird,
- Maße von Kopf/Kiefer und Bauchfalte mithilfe einer Messzange genommen werden…
Haben sie in ihrer Sammlung
- Material/Ausrüstung zur Blutabnahme, wie es 1960 gemacht wurde?
- eine Messzange für die o.g. Messungen?
- Arztausrüstung (Hausarzt) inkl. Stethoskop, Blutdruckmessgerät, Arzttasche
- oder sonstige Dokumente, Formulare, Akten, Gutachten von Untersuchungen dieser Art um 1960?“
Diesen Anfragen konnten wir im Rahmen unseres Historischen Services weitgehend entsprechen. Und ein Miele-Fahrrad kam auch noch vor…
Die Glocke beleuchtete in ihrem Aufmacherartikel die Requisiten für Ausstellungen und Filme, die Neue Westfälische berichtete unter der Überschrift ARD zeigt Der verlorene Bruder am Mittowch. und auch das Haller Kreisblatt wies auf die Erinnerungen an Versmold im TV hin. Der Film erreichte bei seiner Erstausstrahlung eine sehr gute Einschaltquote: 5,77 Millionen Zuschauer und damit 18,7 % der an diesem Abend Fernsehenden schalteten ein.
Fotos: © C+P Film / Martin Menke